Die Fikra Graphic Design Biennial in Schardscha, der zweitgrößten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate, findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Ihr Titel „Ministry of Graphic Design“ ist von der Regierungsstruktur des Landes inspiriert, die einen Staatsminister für Glück und einen für künstliche Intelligenz vorsieht.
Drei Wochen lang wird zeitgenössisches Grafikdesign präsentiert, erforscht und verhandelt, wobei sich die Veranstaltung sowohl an Professionals als auch an die breite Öffentlichkeit richten will. Laut Prem Krishnamurthy, einem der drei künstlerischen Leiter, versteht die Biennale „Grafikdesign als einen integralen Bestandteil unseres aktuellen zivilen Lebens, der nahezu jedes Medium, jede Nachricht und jede Art der Kommunikation, die uns heute begegnet, formt. […] die Ausstellung fordert die öffentliche Wahrnehmung des Feldes heraus und experimentiert damit fernab von disziplinären Grenzen. Unser Ziel ist es, einen Dialog darüber zu beginnen, was Grafikdesign in Zukunft erreichen kann.“ In den sogenannten fünf Departments (Department of Graphic Optimism, Department of Flying Saucers, Department of Dematerializing Language, Department of Non-Binaries und Department of Mapping Margins), die jeweils von einem anderen Kuratoren geleitet werden und auf fünf Stockwerke des Ausstellungsgebäudes verteilt sind, werden Projekte in unterschiedlichen Formaten, ob international oder aus der Region, präsentiert. Dabei wird sich beispielsweise mit der visuellen Kultur in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach der Gründung in den 1970er-Jahren beschäftigt, bespielen die vier Initiativen Seendosi, Public Fiction, Foundland und Turbo den Raum mit Workshops, Vorträgen, Partys und Pop-up-Shops während die acht Installationen aus dem „Department of Dematerializing Language“ den Zusammenhang von Sprache und ihrer visuellen Form hinterfragen, um neue Modi der Kommunikation entstehen zu lassen. Außerdem wird die Biennale vom „Office of the Archive“ während ihres gesamten Zeitraums festgehalten. Tetsuya Goto und Saki Ho sammeln Gegenstände und Eindrücke, wobei auch die Besucher eingeladen sind, mit Smartphone sowie Stift und Papier, mitzumachen.